Cellulite – eine Erfindung der Neuzeit?!

Fast Jede hat sie, Keine mag sie und ganz los wird man sie nie. Die ungeliebten Dellen auf der Haut zieren große, kleine und auch schlanke Frauen. Was fast 90% der Frauen betrifft, hat vor 100 Jahren noch niemanden gestört. Ein entspannterer Blick, nicht ganz so streng, ist also durchaus der 1. Schritt, sich mit einem sehr natürlichen Phänomen zu versöhnen. Und dann gibt es da auch noch die vielen kleinen Maßnahmen, die zu einer enormen Verschönerung des Hautbildes führen können.

Wodurch entsteht Cellulite?

Stellen Sie sich Ihre Haut wie eine mehrschichtige Hülle vor. Zuoberst befindet sich die Epidermis, auch Oberhaut genannt. Sie ist die äußerste Schicht der Haut, die im direkten Kontakt mit der Umwelt steht.
Darunter ist die Dermis, auch Lederhaut genannt. Sie versorgt die Epidermis über feine Blutgefäße. Ihre Hauptkomponenten sind Zellen und kollagene sowie elastische Bindegewebsfasern (Faszien), welche für die Festigkeit und Elastizität der Haut sorgen. Diese Fasern sind bei der Frau senkrecht angeordnet, um während der Schwangerschaft für Dehnbarkeit zu sorgen.
Unter der Dermis liegt die Subcutis, auch Unterhaut genannt, die aus lockerem Bindegewebe besteht, in das kleine Fettpolster eingelagert sind. Sobald in der Pubertät weibliche Hormone produziert werden, verändern sich die eingebetteten Fettzellen und die genetisch programmierte Funktion „Speicherung“ wird aktiv. Die Fettzellen drücken sich zwischen den senkrecht verlaufenden Bindegewebsfasern hindurch und bilden nach außen das unerwünschte Hautbild.
Je weniger Festigkeit und Elastizität das kollagene Fasziengewebe in der Dermis hat, desto besser können sich die Fettzellen nach oben abzeichnen. Warum sich bei Frauen Depotfett bevorzugt an Oberschenkeln und Gesäß ablagert, wird vom weiblichen Hormon Östrogen gesteuert.

Wassereinlagerungen verstärken den Effekt!

Fettzellen behindern den Abfluss von Lymphe und Blut, wodurch Wasser in das umliegende Gewebe gepresst wird. Die gleichen Vorgänge sorgen auch dafür, dass die weibliche Haut viel zarter ist, extreme Formveränderungen, wie bei einer Schwangerschaft leichter wegsteckt und sich aufgrund des vermehrten Unterhautfettgewebes viel weicher anfühlt als die der Männer. Wassereinlagerungen werden durch viele alltägliche Umstände begünstigt und verstärken den Effekt.

Was begünstigt Wassereinlagerungen?

  • Große Hitze
  • Bewegungsmangel: Langes Stehen und Sitzen
  • Salzhaltiges Essen, zu viel Glutamat (Geschmacksverstärker)
  • Viel Zucker, Fast-Food, Kaffee, Cola, Energydrinks
  • Crash-Diäten, Alkohol, Nikotin
  • Übergewicht, Übersäuerung
  • Intensive Sonnenbäder zerstören kollagene Fasern und die Elastizität des Bindegewebes
  • Das Übereinanderschlagen der Beine, hohe Schuhe
  • Schwangerschaft
  • Hormoneinnahmen
  • Medikamente wie Entzündungshemmer oder Antidepressiva
  • Krankheitsbedingte Ursachen an Herz, Leber, Nieren oder Schilddrüsenunterfunktion

Das bringt den Lymphfluss in Gang und gibt dem Bindegewebe Halt und Elastizität

Bewegung: In der Lymphflüssigkeit werden Nährstoffe zu den Zellen hin und Stoffwechselabfallprodukte von den Zellen weg transportiert. Der Lymphfluss wird durch Muskelbewegung in Gang gehalten. Muskeln wiederum geben dem Bindegewebe Halt. Unter der Subcutis (Unterhaut), in der die Fettzellen eingebunden sind, befindet sich das Muskelgewebe. Je kräftiger das Muskelgewebe ist, desto besser stützt es die darüber liegenden Schichten.
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt: Im Bindegewebe sollte der körpereigene Nährstoffhaushalt lagern. Schlacken verbrauchen diese Vorräte und führen so zu einer Übersäuerung. Um die Übersäuerung auszugleichen, braucht der Körper Mineralstoffe, die wiederum im Bindegewebe lagern. Sind diese aufgebraucht, besetzen die Schlacken die Stellen, an denen Minerale liegen sollten. Führt das zu einem Nährstoffdefizit, verliert das Bindegewebe seine Festigkeit und Elastizität. Obst und Gemüse, Salat, Kartoffeln, Pilze, Sprossen, Keime und Nüsse und sehr viel stilles Wasser oder Kräutertee, wirken Basen bildend.
Kalium wirkt entschlackend und entwässernd. Starke Kaliumlieferanten sind: Bananen, Ananas, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Holunder, Rhabarber, Wassermelone, Weintrauben, Zitrone.
Spinat, Artischocke, Fenchel, Gurke, Karotten, Kartoffeln, Kopfsalat, Kürbis & Kürbiskerne, Blumenkohl, Meerrettich, Reis, Rettich, Sauerkraut, Sellerie, Spargel, Tomaten, Zucchini.
Und allesamt machen sie auch noch basisch!
Zu den harntreibenden Kräutern (auch als Tee) gehören: Birkenblätter, Brennnessel, Eschenblätter, Quecke, Goldrute, Ingwer, Löwenzahn, Petersilie, Rosskastanie, Steinklee und Zitronenmelisse.
Kneippsche Anwendungen mit kaltem Wasser von außen zum Herzen hin fördern die Durchblutung und wirken wie ein Gefäßtraining.
Selbstmassage mit der Faszienrolle. Durch das Rollen wird das fasziale Gewebe wie ein Schwamm ausgepresst. Anschließend strömt frische Gewebsflüssigkeit in das massierte Gewebe zurück.
Hochlagern der Beine. Ganz ideal, wenn die Beine über der Höhe des Herzens liegen!
Salzarme Kost, denn Salz bindet Wasser.
Treppensteigen wirkt wie eine Venenpumpe und fördert die Durchblutung und den Lymphfluss.
Nicht länger als eine Stunde sitzen. Stehen Sie so oft als möglich auf, um ein paar Schritte zu gehen.
Vibrationstraining: Mit Übungen auf der Vibrationsplatte wird die Muskulatur mehrdimensional gefordert und auch kleine sowie tief liegende Muskeln und Muskelgruppen trainiert. Das stärkt das Bindegewebe, fördert die Durchblutung in den Problemzonen, reduziert Wassereinlagerungen und sorgt für ein straffes Hautbild.
Lymphdrainage: Die apparative Lymphdrainage entlastet das Gefäßsystem. Durch die Kompression wird der Lymphfluss angeregt, sodass venöses Blut besser fließen kann. Das passive Gefäßtraining unterstützt die Durchblutung und Nährstoffversorgung des Gewebes und verschönert das Hautbild.

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